Geschichte
Schatteburg, ein Ortsteil der Gemeinde Rhauderfehn im Landkreis Leer, blickt auf eine lange, wenn auch teilweise unklare Geschichte zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1484 als „Scarteborch“, die heutige Schreibweise „Schatteburg“ ist seit dem Jahr 1719 nachweisbar. Der Name geht zurück auf eine Zollburg, deren Bezeichnung vom mittelalterlichen Rufnamen Sc(h)arte stammt. Bekannt ist auch der Familienname des im 15. Jahrhundert in der Region lebenden Focko Schartinghe, der diese Namensherkunft bestätigt (Wikipedia, „Schatteburg“).
Die Burganlage wurde vermutlich bereits im 15. Jahrhundert entlang des sogenannten „Karkwegs“ errichtet, der von Schatteburg nach Backemoor führte (Gemeinde Rhauderfehn, „Geschichte Schatteburg“). Strategisch lag sie an der bedeutenden alten Heerstraße zwischen Collinghorst und Nortmoor. Ihre wesentliche Funktion war es, Zollabgaben für die Herrschaft der Cirksena, den damaligen Landesherren aus Greetsiel und Norden, zu erheben. Erste urkundliche Erwähnungen der Burg stammen aus dem Jahr 1503, begleitet von Planzeichnungen, die auf eine recht umfangreiche Anlage hinweisen (Wikipedia, „Schatteburg“). Danach bestand die Burg aus zwei Türmen – einem runden und einem rechteckigen – sowie weiteren umliegenden Gebäuden. Rund einen Kilometer nordwestlich befand sich zusätzlich ein befestigtes Vorwerk, das auf einer Warft stand und mit einem Wall und einem Graben gesichert war. Dieses Vorwerk, später als „Schadwarf“ oder auch „Bitzberg“ bekannt, wurde durch die verheerende Sturmflut im Jahr 1814 zerstört (Wikipedia, „Schatteburg“).
Die Zollburg wurde von der Familie Schatteburg verwaltet, die dadurch in den Niederadelsstand aufstieg. Zwischen 1733 und 1735 siedelte die Familie auf die nahe gelegene Münkeburg in Nortmoor über, womit die Zollburg endgültig aufgegeben wurde. Die verbliebenen Gebäude verfielen im Laufe der Zeit (Wikipedia, „Schatteburg“).
Auffällig am Dorf Schatteburg ist seine besondere Siedlungsform. Während die umliegenden Orte meist als Haufendörfer angelegt wurden, entwickelte sich Schatteburg als Reihendorf entlang eines Geestrückens nahe dem Hammrich (Gemeinde Rhauderfehn, „Geschichte Schatteburg“). Diese Anordnung zeigt deutlich die landwirtschaftliche und bäuerliche Prägung des Dorfes, die bis heute erhalten geblieben ist.
Die Bevölkerungsentwicklung in Schatteburg zeigt eine ausgeprägte Stabilität und geringe Veränderung. Im Jahr 1939 lebten hier 118 Einwohner. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl durch die Aufnahme von Heimatvertriebenen im Jahr 1952 auf 150 an, ging jedoch bis 1973 wieder auf 105 zurück. Heute wohnen etwa 90 Menschen in Schatteburg, was den Ortsteil zum kleinsten in der Gemeinde Rhauderfehn macht. Diese Entwicklung spiegelt die ländliche Beständigkeit und die geringe Fluktuation in der Bevölkerung wider, was Schatteburg seinen ruhigen und traditionsbewussten Charakter verleiht (Gemeinde Rhauderfehn, „Geschichte Schatteburg“).